t1day 2024 – Wir waren dabei!

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t1Day 2024 – „Zukunft beginnt jetzt!“

In diesem Jahr fand der Tag von und mit Typ 1ern wieder im H4 Hotel statt. Der Untertitel des T1 Days 2024 lautete „unsere Erfahrungen heute und die Möglichkeiten morgen“. Trotz des Bahnstreiks waren viele Diabetiker:innen mit Typ 1 und Typ F angereist. Diejenigen, die wegen des Streiks nicht teilnehmen konnten, waren dennoch dabei, wenn sie sich für die Hybridform der Veranstaltung angemeldet hatten.

Pünktlich um 09:45 Uhr begrüßte im großen Saal das Moderatorenteam Shirin Valentine und Bastian Niemeier die Gäste. Danach sagte Fr. Mattig-Fabian von diabetesDE-Deutsche Diabetes-Hilfe ein paar Worte anstelle von Dr. Jens Kröger, (Vorstandsvorsitzender) der erkrankt war.

Sie betonte mehrmals die Wichtigkeit der politischen Stimme der vielen Diabetiker:innen in Deutschland. Die steigende Zahl (mittlerweile ca.11.ooo.ooo) der Daibetiker:innen braucht eine politische Stimme.  Denn es mangelt an der passenden Versorgung, an der richtigen Aufklärung, an der Weiterentwicklung in der Forschung und in der Medizin. Die Mühlen der Gesundheitspolitik mahlen viel zu langsam und Geld fehlt an jeder Stelle. Die pol. Stimme der Betroffenen kann nur durch das gemeinsame Miteinander gestärkt werden.

Hr. Dr. Dominic Ehrmann referierte über den „dt-report“. Hier werden Diabetologen, Diabetes-Beraterinnen und Diabetiker:innen für eine jährliche  Erhebung mit Updates zu Diabetes-Technologien und digitalen Anwendungen in der Praxis. befragt. Die Ergebnisse dieser Befragung werden dann jährlich vorgestellt.

Interessante Feststellungen:

96% der Typ 1er benutzen ein CGM, 63% der Typ1er nutzen eine Insulinpumpe und 42% steuern ihre Blutzuckereinstellung durch ein AID-System. So wie ich es verstanden habe, kann man alles unter www.dut-report.de nachlesen. Bis zum Mittagessen folgte das Symposion „Aktuelle Therapie“.

Die Diabetesberaterin DDG Sarah Biester vom Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT, Hannover machte den Anfang. Sie erläuterte umfassend die neuen Möglichkeiten von Pumpe über Messsysteme, Smartpens und AID-Systemen.

Es wurde deutlich, die Technologie schreitet im Bereich Diabetes schnell fort.

Eine junge Personengruppe des Symposiums stellte anschließend klar, dass jeder Diabetes ein „persönlicher“ Diabetes ist und die Therapiemöglichkeit für diesen persönlichen Diabetes eine persönliche Wahl ist. Jeder dieser Gruppe meistert sein Leben und den Diabetes, mit seiner eigenen Therapie: z. B.: Pen und Sensor, Pumpe und Sensor, AID-System, von AID-System zurück zum Pen. Während der Mittagspause gab es Informationsmöglichkeiten in der „Partnerausstellung“, es waren dort alle bekannten Hilfsmittelhersteller und Unterstützer des T1 Days mit kompetenten Ansprechpartnern vertreten.  Auch für den Austausch untereinander gab es genügend Zeit. Wie in den letzten Jahren üblich startete nach dem Mittagessen die T1-camps 1 und T1-camps 2, jeweils mit 4 parallellaufenden Themen.

Ich selbst bin der Meinung bin, dass nur eine selbstbewusste große Community im Bereich Gesundheit und speziell im Bereich Diabetes politisch mehr erreichen kann als einzelne kleine Gruppen und wählte deshalb:

„Community – Miteinander mehr erreichen – wie nutzen wir gemeinsam die Power der Community“

Viele Vertreter der einzelnen Gruppen, die unter dem Schirm von diabetesDE  – Deutsche Diabetes Hilfe unterschiedliche Themen bearbeiten und umsetzen, trugen einige Schwerpunkte zu ihren Themengebiete vor:

Es wurden folgende Gruppen vorgestellte:

DCB, Blickwinkel Diabetes, diabetesDE, Diabetes Kids, #dedoc, Zuckerjunkies und Zuckerschnuten. Mir pers. hat der Punkt „wie nutzen wir gemeinsam die Power der Community“. gefehlt. In Deutschland gibt es viele Diabetesvereine und -verbände, die oft mehr gegeneinander anstatt miteinander arbeiten. Ich hoffte auf neue Impulse, die ein „gemeinsam“ möglich machen könnten. Das Camp war interessant, wurde aber für mich dem Thema nicht gerecht.

 

Im letzten T1 camps 2 hörte sich für mich der Thema My Ups and Downs  – Glukosewerte lesen, verstehen und handeln richtig gut an. Die Diabetesberaterin Claudia Sahm aus München stellte Power-Point Bilder von vielen unterschiedlichen Glukoseaufzeichnungen dar, aus denen wegen fehlender Dokumentationen, nichts abgeleitet wurden konnte. Dadurch wurde deutlich, dass der Diabetologe und/ oder die Diabetesberaterin ohne eine kurz erklärende Dokumentation keine passende Therapieempfehlung aussprechen kann. Eine kurze Tagesanalyse wäre beim Behandlungsgespräch oft sehr hilfreich!

 

Der letzte Titel „What´s up doc – was kommt, was bleibt?“ wurde durch Hr. Dr. Hansjörg Mühlen online vorgetragen.

Durch die Digitalisierung kann die Beratung von Menschen mit Diabetes breiter und fundierter aufgestellt werden. Wenn die Ärztin oder der Arzt direkt auf alle Daten bzgl. der Behandlung und der Auswertungen zugreifen könnte, gäbe es mehr und besser Möglichkeiten, Patient:innen zu behandeln. Der „Siegeszug“ der Diabetestechnologie ist aber nur für eine kleine Gruppe der Menschen mit Diabetes, global gesehen. Es gibt mittlerweile ca. 1 Mil. Anwender von AID-Systemen.

Die AID-Systeme haben einen großen Fortschritt in die Entwicklung gebracht, ein Mangel ist aber, dass sie nicht untereinander kommunizieren können. Bei dem selbstlernenden Algorithmus stehe man noch ganz am Anfang. In der nächsten Generation der Therapie-Systeme werden noch mehr Daten integrieren werden können.  Allerdings sind gute Schulungen bei diesen fortschrittlichen Systemen sehr wichtig. Der Anwender muss verstehen, warum er dieses oder jenes bei der Steuerung seiner Zuckerwerte tut bzw. tun muss.  Leider werden diese Schulungen noch nicht von den Krankenkassen bezahlt, bis auf die Knappschaft. Hr. Dr. Mühlen kam auch den Hype mit der Abnehmspritze zu sprechen. Er ist sich sicher, dass in späterer Zukunft das Medikament „Ozempic“ auch für adipöse Typ 1-Diabetiker verordnet werden darf. Es wurden noch viele Probleme, die sich rund um die AID-und Pumpensysteme ranken, angesprochen. Danach wurden die Neuerungen von Smartpens und Smartinsulinen noch kurz vorgestellt.

Zum Schluss folgte die Verabschiedung durch das T1 Day-Team Shirin und Bastian und die Tanzdarbietungen der Kinder auf der Bühne brachten das Ganze zum krönenden Abschluss.

der DBB informiert