Bagsimi, das Glucagon-Nasenspray:
Vielleicht wissen das schon die meisten der insulinpflichtigen Diabetiker unter Euch, aber für mich und meinen blinden Mann war es neu und ausgesprochen hilfreich.
Meine starke Neigung zum Unterzucker und der damit verbundenen Bewusstlosigkeit, die sich schon in Kindertagen bei mir zeigte (bei Werten von ca. 54 mg/dl bzw. 3,0 ml/dl) macht mir immer noch ein bisschen Angst.
In den letzten Jahren kann ich die körperlichen Hinweise auf kommende Unterzuckerungen nicht mehr spüren und deshalb war die Entwicklung der CGM-Systeme für mich ein besonders großer Segen.
Dennoch gibt es weiterhin kleine Probleme. Bei meinem bisherigen System gibt es immer noch eine Zeit ohne Überwachung. Das Aufladen des Transmitters. Während des Aufladens erledige ich meistens allgemeine Hausarbeit, die ich öfter unterschätze und dann ab und zu bewusstlos zusammenbreche.
Manchmal liege ich dann einige Zeit reaktionslos auf dem Boden, meine Pumpe gibt weiterhin das Insulin ab…Wenn dann mein Mann nach Hause kommt, liege ich immer noch dort und es ist für ihn als blinder Mensch nicht so einfach, mir dann mit einem Erste-Hilfe-Set eine Glukagon-Spritze zu verpassen.
Das Nasenspray mit Glukagon Bagsimi, das seit fast zwei Jahren in Deutschland zur Verfügung steht, vereinfacht die Hilfe für ihn und überhaupt für alle schweren Unterzuckerungen besonders im privaten Umfeld.
Es hilft bei Unterzuckerung genauso schnell wie eine Glukagon-Spritze in den Muskel. Verschiedene Ergebnisse zeigen, dass beide Methoden gleich gut wirken. Wir konnten feststellen, dass die Wirkung des Sprays bei einer schweren Unterzuckerung nach der Anwendung fast genauso schnell eintrat, wie bei einer Spritze in den Muskel. Das Spray erwies sich zudem als gut verträglich.
Was aber ganz wichtig bei der Anwendung ist:
Man darf keinen Probespritzer außerhalb der Nase abgeben, denn dann ist die Dose schon leer. Der Behälter enthält nur einen „Spritzer“ (3mg) und der muss gleich in die Nase des Betroffenen gegeben werden. Sonst bleibt nur noch die „Erste-Hilfe-Set“ Spritze.
– Barbara Dvorak