DIATEC 2021
Am Donnerstag, den 28.01.2021 wurde anlässlich der …
DIATEC 2021 ein Satteliten-Symposium virtuell übertragen
… und beobachtet von der Mitarbeiterin des Diabetiker Bundes Berlin e. V.:
„Vom Megatrend zum neuen Standard: die digitalisierte Diabetespraxis“ war von 14:00 bis 17:30 Uhr das Hauptthema. Der neue Technologierreport Diabetes D.U.T. 2021 war wegweisend dabei.
Die komplette Moderation wurde von Prof. Lutz Heinemann sowie Prof. Bernhard Kulzer und der pers. betroffenen Shirin Valentine in einer sehr lockeren und gut verständlichen Art rübergebracht.
Das Programm wurde wie folgt beschrieben:
1. Block: 14:00 – 15:40 Uhr:
Befragungsergebnisse bei Diabetologen – Arztpraxis der Zukunft – Diabetologische Praxis der Zukunft – Telemedizin: Update 2021 – Elektronische Diabetesakte – Apps in der Diabetologie:
Was denken die Befragten über die fortschreitende Digitalisierung in der Diabetologie und über neue Technologien? Wie digital sind die diabetologischen Einrichtungen ausgestattet? Welche Technologien nehmen zu, wie viele werden von Menschen mit Diabetes auch tatsächlich genutzt? Wie verändert sich das diabetologische Team der Zukunft? U.v.m. Das Thema Digitalisierung ruft bei vielen Menschen sehr unterschiedliche Gefühle hervor. Zeitersparnis, weniger Papierflut, schnelleres Reagieren und vieles weitere sind Pluspunkte für die Digitalisierung, aber manche haben auch Angst vor der Umstellungsarbeit, der neuen, andersgearteten Kommunikation usw. Befunde der Patienten können eingescannt oder über E-mail empfangen und digital archiviert werden. Die kommende elektronische Patientenakte speichert digital alle med. Daten des Patienten ab. Die Patienten können dann direkt über ipads im Wartezimmer der Praxis bestimmte Fragebögen ausfüllen. Diese Daten werden direkt in die elektronische Patientenakte übermittelt. Durch die fortschreitende Digitalisierung wird der Austausch von Daten immer offener, d. h. der Datenschutz muss ein Thema bleiben.
Der erste Vortrag wurde von Dr. Tobias Gantner vorgetragen. Resümee: Digitalisierung beeinflusst bereits heute unseren Alltag – wir müssen aber erst noch lernen, damit richtig umzugehen.
Die Bloggerin Lisa Schütte und der Mediziner Dr. Jens Kröger bestätigten in einem Zwiegespräch, dass Menschen mit Diabetes ihren Diabetes immer selbstständiger managen können. In Zeiten der Digitalisierung sollten Praxisteams auch Schulungen und Aufklärungen digital anbieten und das Karteneinlesen müsste deshalb elektronisch erfolgen.
Dr. Nikolaus Scheper erklärte die Zukunft mit der Digitalisierung so: Digitaler Terminplaner, per Klick zu den Behandlungsdaten des Krankenhauses, eine funktionierende Nationale Gesundheitsakte, ein E-Arztbrief, der sich weitgehend selbst schreibt.
Dr. Katarina Braune und Prof. Dr. Lutz Heinemann machten darauf aufmerksam, dass die Digitalisierung der Diabetologie nicht nur für die Telemedizin gilt. Diabetes-Hilfsmittel wie Blutzuckermessgeräte, die kontinuierliche Glukosemessung, Insulinpens, Insulinpumpen – diese Systeme würden ohne digitale Elemente nicht mehr funktionieren. Der Insulinpen ist durch digitale Erweiterung noch wertvoller für Menschen mit Diabetes geworden.
Für Prof. Dr. Bernhard Kulzer war es wichtig, dass man die Limitationen sowie ethische, haftungs- und datenschutzrechtliche Fragen dieser Ansätze sieht. Ob Prävention, Diagnostik oder personalisierte Therapie: bei Diabetes kommen immer häufiger Künstliche Intelligenz
(KI) -Anwendungen zum Einsatz.
Dr. Simone von Sengbusch und Dr. Hansjörg Mühlen stellten am Donnerstag klar, dass diese Krise gezeigt hat, wie wichtig eine telemedizinische Infrastruktur für die zukünftige Patientenversorgung ist. Weiterhin wurde betont, dass Apps mittlerweile ein wesentlicher Bestandteil im Alltag sind. So manche App könnte als Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) anerkannt und somit auf Rezept verordnet werden.
2. Block: 15:50 – 17:15 Uhr
Befragungsergebnisse bei Diabetesberaterinnen – Zukunft der Diabetesberatung und -Schulung – Digitale Prävention des Typ-2-Diabetes – Künstliche Intelligenz, Big Data
Kathrin Boehm und Angelika Deml fragten sich am Donnerstag welche digitalen Herausforderungen während der Pandemie und darüber hinaus noch auf die Diabetesfachkräfte zukommen werden? Videosprechstunden, Online-Patientenschulungen sowie virtuelle Fort- und Weiterbildungen mussten schnellstmöglich realisiert werden. Angeblich haben bestimmte Personengruppen ein besonders hohes Risiko an COVID-19 zu erkranken. Risikofaktoren sind: Hohes Alter, männliches Geschlecht, Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und insbesondere das Vorhandensein eines Diabetes mellitus. Somit waren die Diabetesteams gefordert, nach digitalen Lösungen zu suchen.
Viele Diabetesfachkräfte glauben, dass dauerhaft die Kommunikationswege innerhalb der Diabetesberatungs- und Schulungslandschaft sowie im Fort- und Weiterbildungsbereich verändern werden.
Herr Prof. Kulzer machte darauf aufmerksam, dass trotz aller bisherigen Präventionsbemühungen in Deutschland jährlich etwa 600.000 Menschen neu an Typ-2-Diabetes erkranken. Digitale Strategien wie bspw. KI-gestützte Risikorechner könnten helfen, das Risiko für eine Erkrankung rechtzeitig zu erkennen. Die KI wird auch in der Diabetologie zukünftig immer mehr als Screeninginstrument zur Diagnose des Diabetes, von Gestationsdiabetes und Begleit- und Folgeerkrankungen eingesetzt werden.
Im Januar diesen Jahres startete eine „abgespeckte Version“ der elektronische Patientenakte (ePA). Ab dem Jahr 2022 soll in eine elektronischen Diabetesakte (eDA kompatibel zur ePA)) wesentliche diabetesrelevante Daten erfasst werden können.
3. Block: 17:30 – 18:15 Uhr
Preisverleihung des bytes4diabetes-Award 2021
1.) 1. Preis: meala Kohlenhydratschätzung leicht gemacht
2.) 2. Preis: iFoot Smarte Prävention des diabetischen Fußsyndroms
3.) 3. Preis: GlucoTab Optimiertes Blutzuckermanagement auf Station
4.) Sonderpreis: Fit in Gesundheitsfragen Diabetesprävention auf dem Stundenplan
5.) Publikumspreis: eye2you Augenerkrankungen per App erkennen
Die digitale Zukunft der Diabetologie gestalten – der bytes4diabetes-Award zeichnet innovative digitale Lösungen aus, die zu einer besseren Versorgung von Menschen mit Diabetes beitragen.
Dieser Nachmittag war für mich ein sehr informativer und bunt-digitaler Tag!