t1day – der Tag von und mit Typ-1ern
In diesem Jahr fand am 29. Januar der unter den Menschen mit Typ-1-Diabetes so beliebte t1day wieder im H4 Hotel in Berlin unter dem Motto „T1D Mensch 4.0 – mehr Freiheit dank Technik?“ statt. Wirklich toll war, dass der t1day endlich mal wieder in Präsenz stattfinden konnte.
Neues aus der Diabetes-Welt
Ab 9 Uhr startete der Einlass, der durch eine ausgefeilte Technik und viele Helfer absolut schnell und reibungslos verlief. Im großen Saal fand jeder Teilnehmer und jede Familie genügend Platz, um bei der Begrüßung durch Bastian Niemeier und Shirin Valentine, die es leicht und locker angehen ließen, dabei zu sein! Gleich nach der Begrüßung und dem Grußwort des Vorstandsvorsitzenden von diabetesDE, Dr. Jens Kröger, kam die Influencerin Fiorella Eickhoff, die selbst Diabetes Typ 1 hat, auf die Bühne und machte mit einigen Worten und Beispielen deutlich, dass jede Diabetes-Therapie individualisiert sein sollte, damit man sich mit seiner chronischen Erkrankung besser fühlen kann. Influencerin Lyn Künstner erzählte, wie sie trotz Diabetes ein turbulentes Leben führt und versucht, gegen Vorurteile zu dieser Krankheit vorzugehen.
Im Anschluss gab Dr. Andreas Thomas einen allgemeinen Überblick zur Studienlage zur Diabetes-Technologie. Er erklärte u. a. den neuen „Marker“ TIR (Time in Range). Genauer als beim HbA1c-Wert erfährt man damit, wie viel Prozent des Tages der Glukosewert im Zielbereich war. Interessante Erfahrungsberichte von Kathi Korn und Bastian Niemeier zur aktuellen Diabetes-Technologie bereicherten die Erfahrungswelt der selbst betroffenen Zuhörer. Die Gäste bekamen einen guten Überblick über die unterschiedlichen Insulinpumpen, Systeme zum kontinuierlichen Glukose-Messen (CGM) und Kombinationsmöglichkeiten der verschiedenen Systeme. Noch vor der Lunchpause gab es t1-camps mit verschiedenen Themen, u. a. zum CGM-System Eversense E3, Technologie und Lebensqualität bei Kindern, „Typisch Frau – Was tun bei Schwangerschaft, Periode, Sex und Diäten?“ und Smart-Pens.
Was ich aus dem Smart- Pen-Camp mitnehmen konnte, ist, dass die Entwicklung der Smart-Pens sehr dynamisch vorangeschritten ist.
Interessante Themen auch am Nachmittag
Nach dem Mittagessen gab es weitere t1-camps mit ebenso vielen und neuen Themen:
mylife Loop mit Dexcom G6 und FreeStyle Libre 3, Motivation und seelische Gesundheit bei Erwachsenen, Tipps und Tricks für weniger Schwankungen mit Pen oder Pumpe und Sport mit Diabetes.
Ich entschied mich für das Camp zu Motivation und seelischer Gesundheit bei Erwachsenen. Hier diskutierten alle Gäste mit. Viele empfanden die Erkrankung Diabetes als Hemmschuh im Leben, viele vermissten die „gesunde“ Freiheit auf vielen Gebieten, manche fühlten sich durch die neue Diabetes-Technologie fast gesund und meinten, alles mitmachen zu können. Manche empfanden die neue Technik mehr als Fessel und Kontrolle bzw. als einen gewissen Verlust von Leichtigkeit im Leben. Es wurde über Folgeerkrankungen gesprochen, die Angst vor der Zukunft, Angst vor dem Altwerden, Ängste vor Kontrollverlust und Einschränkungen und vieles mehr.Die meisten Betroffenen sahen die neue Diabetes-Technologie als großen Fortschritt in Richtung „Freiheit“. Durch sie kann man im Leben selbst mit dieser chronischen Erkrankung Diabetes Typ 1 fast alles verwirklichen. Eine fast vollkommene Teilhabe am Leben wird möglich.
Zum Ende gab es noch drei weitere spannende Vorträge, überschrieben mit „Diabetesbehandlung 4.0“. Die Themen waren Telemedizin, 9amHealth und künstliche Intelligenz in der Diabetes-Therapie. Die Verabschiedung durch Bastian und Shirin wurde untermalt mit einer tollen Bühnen-Show der Kinder.
Autorin: Barbara Dvorak, Mitglied des Diabetiker Bundes Berlin e.V.